„If you could do aikido, surf, wrestle and dance at the same time, you would have an idea of what Contact Improvisation feels like.“
Ernie Adams, Berkeley

Synopsis

Audrey aus Straßburg und Avi aus Tel Aviv lehnen aneinander, die Körper beginnen sich miteinander zu bewegen, sie spielen mit dem Gleichgewicht, fallen zusammen in den Raum und fangen sich wieder. Gemeinsam gleiten sie zu Boden, rollen miteinander, übereinander und erreichen scheinbar mühelos luftige Höhen. Sie springen sich an, fangen sich, gleiten am Partner herunter, fließend, ruhig, athletisch, übermütig oder verspielt. Niemand führt, jede Bewegung entsteht direkt aus der Vorangegangenen, aus der Kommunikation der Körper und dem Spiel der Kräfte des Augenblicks. Woher kenne ich dieses Bild? Am ehesten von einer Tanzbühne, etwas für Profis. Doch die sich da bewegen sind keine Tanzprofis. Avi ist Psychologiestudent. Audrey schlägt sich mit Gelegenheitsjobs durch.

Vor 30 Jahren entwickelte in den USA eine kleine Gruppe von Tanz- und Sportstudenten die Tanzform Contact Improvisation (CI), eine Mischung aus Tanz, Akrobatik und Kampfsport ohne festgelegte Schritte oder Bewegungsfolgen. Über viele Jahre bildeten die Schüler einen elitären Zirkel, der hauptsächlich in einigen Großstädten Amerikas und Westeuropas Fuß fasste.

Seit einigen Jahren sprießen so genannte Contact-Jams geradezu aus dem Boden. Ob in Frankreich, Israel, Estland oder Argentinien, überall trifft man sich, um ein paar Stunden oder Tage miteinander zu tanzen, zu improvisieren. Im Moment scheint sich der Nährboden für eine auf den ersten Blick sehr intime Bewegungsform auszuweiten. Dabei teilt sich die Szene in Laien- und Profitänzer, die Übergänge sind allerdings fließend.

Was ist die persönliche Motivation, der künstlerische und soziale Hintergrund?

Gibt es eine Message?

Um diesen Fragen nachzugehen begleitet der Film investigativ vier Contacter in ihrem Umfeld und/oder auf verschiedenen nationalen und internationalen Events. Neben Audrey und Avi, auch Nancy aus den USA und Dieter aus Frankfurt. Er hat mit CI angefangen und ist jetzt Professor für zeitgenössischen Tanz in Frankfurt. Nancy war schon 1972 bei den ersten Performances dabei und hat die Form wesentlich mitentwickelt. Dieses Jahr wird sie in Freiburg und Estland ihre Erfahrungen in Workshops weitergeben. In Estland findet dieses Jahr auch die europäische Teachers-Conference (ECITE) statt, die einzige Interessenvertretung der Szene.

Münden werden die vier parallelen Erzählstränge in einer Art showdown auf dem größten Contactfestival Europas, welches seit sechs Jahren in Freiburg stattfindet. Dort werden sich die Protagonisten teilweise zum ersten Mal begegnen und miteinander tanzen.