Entstehung

Chancengleichheit war eines der Schlagworte, mit der die 68er-Bewegung soziale Reformen forderte. Eine ganze Generation rebellierte gegen elitäre und autoritäre Strukturen. Im Tanz besetzten junge Choreografen den öffentlichen Raum. Die Straße oder der Stadtpark wurde zur Bühne. Geprägt und gleichzeitig in Abgrenzung vom Modernen Tanz brachten TänzerInnen in den späten sechziger Jahren eine neue Körperlichkeit auf die Bühne. Es ging nicht mehr primär um körperliche Emotionalität, noch wollte man stilisierte Formen in den Raum setzen, vielmehr wurde die Dynamik des Physischen an sich zum Gegenstand der Kunst ernannt. Diese Situation war dem Aufkommen des Ausdruckstsanzes in den 20iger Jahren als Gegenpol zum klassischen Ballett sehr ähnlich.

Im New York der frühen Siebziger suchte Steve Paxton, ein ehemaliger Cunningham-Tänzer und Mitglied des Grand Union Improvisation Collektiv, nach der Dynamik, die zwischen zwei Tanzenden entsteht, wenn diese sich gegenseitig fangen, übereinanderrollen oder sich hochheben. Da die Bewegung aus dem Moment der Berührung heraus in jedem Augenblick neu entstand, nannte er dieses Experiment mit der Schwerkraft Contact Improvisation.

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